Die Formel 1 steht vor der Spaltung. Acht Rennställe haben eine eigene Serie angekündigt. Traurig, aber eine gute Entscheidung, sagen Motorsportfans. Sie sehen in der neuen Serie durchaus Chancen.
News.de vom 19.06.09
Von news.de-Redakteurin Mara Schneider
«Leider war es ja abzusehen, dass es so kommt», bedauert Michael Oellers die aktuellen Entwicklungen in der Formel 1. Er ist Vorsitzender im Nick-Heidfeld-Fanclub und treuer Anhänger der Rennserie. Für den Fanclub mache es theoretisch zwar keinen Unterschied, wo Heidfeld und sein Team BMW Sauer im nächsten Jahr fahren. «Aber der Name Formel 1 hat Programm. Es wäre schade, wenn fast 60 Jahre Tradition jetzt einfach wegfallen.»
Dass die Formel 1 auch nach dem Weggang der Traditionsrennställe Ferrari, Mercedes, BMW und Co. noch das gleiche internationale Prestige haben wird, bezweifelt Oellers. «Die Leute werden die neue Serie schauen, weil dort die interessanten Teams fahren.» Auch er würde Nick Heidfeld die Treue halten – und sieht in einer eventuellen neuen Rennserie der Teamvereinigung Fota große Chancen.
«Wenn die acht Teams wirklich zusammenhalten und vielleicht noch zwei oder drei Neulinge dazuholen, wird diese neue Serie zumindest in Europa bestimmt mehr Ansehen haben», ist sich Oellers sicher. Schließen seien dort die Großen zu finden: Teams und Fahrer, die jeder kennt. «Ein Duell zwischen Mercedes und BMW wird doch eher geschaut als Force India gegen Manor GP.
»Auch Wolfgang Wamser begrüßt letztlich die Abspaltung. «Die Fia spielt sich als großer Chef auf, aber die Hauptarbeit erbringen doch die Teams. Wenn Max Mosley nicht nachgibt, wird wohl Schicht im Schacht sein», sagt der Vorsitzende des Formel-1-Fanclubs Kleinheubach (Bayern).
Eine Prognose, was das für die Zukunft der Formel 1 bedeuten könnte, will der eingefleischte Ferrarifan nicht abgeben. «Aber so in ein paar Jahren, wenn Bernie Ecclestone nicht mehr der große Zampano ist, könnte es schon sein, dass die Formel 1 stirbt.» Er selbst werde dahin gehen, wo Ferrari ist. Und sieht sich damit nicht allein. «Die Fans bleiben ihren Marken treu, nicht der Serie», ist er sicher.